„Wir arbeiten mit Excel – lohnt sich Power BI überhaupt?“

Ob im Controlling, Marketing oder Vertrieb: Datenanalyse ist überall gefragt. Doch während Excel vertraut ist, verspricht Power BI moderne Dashboards, Automatisierung und Teamarbeit.

In diesem Artikel helfen wir Ihnen, die Unterschiede und Anwendungsfälle zu verstehen, damit Sie entscheiden können, welches Tool zu Ihren Anforderungen passt.

Was ist Power BI – und was steckt dahinter?

Power BI ist mehr als ein Reporting-Tool. Es ist ein Service der Microsoft Power Platform, die darauf ausgelegt ist, Prozesse im Unternehmen zu digitalisieren, Daten besser zu nutzen und Automatisierungen ohne großen Entwicklungsaufwand umzusetzen.

Die Power Platform besteht aus mehreren Bausteinen:

Power Platform Tools
ToolEinsatz
Power BIFür interaktive Datenvisualisierung und Reporting
Power AppsZur Erstellung individueller Anwendungen – ganz ohne Programmieren
Power AutomateFür die Automatisierung von Workflows und wiederkehrenden Aufgaben
Power Virtual AgentsZur Erstellung von Chatbots
DataverseEine einheitliche Datenbasis zur Verwaltung und Verknüpfung aller Inhalte
AI BuilderErmöglicht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auch ohne Data-Science-Team

Power BI ist eng mit diesen Komponenten verknüpft – dadurch lassen sich Reports nicht nur besser analysieren, sondern auch direkt in Flows oder Apps integrieren.

Schnellvergleich: Excel oder Power BI?

Tabelle
KriteriumExcelPower BI
BedienbarkeitEinfacher, da vertrautLernkurve steiler, dafür moderner Workflow
VisualisierungenGrundlegend vorhandenInteraktive Dashboards & tiefergehende Analysen
DatenmengenBegrenzt skalierbarFür große Datenmengen & Echtzeit geeignet
AutomatisierungVia Makros/VBA, manuell aufwendigIntegrierte Automatisierung mit Power Automate & KI
KollaborationEher eingeschränktIntuitiv über Cloud, Teams, SharePoint
KostenMeist Teil von Microsoft 365Ggf. Separate Lizenz für Power BI Pro erforderlich (je nach M365 Lizen)
Aktualisierung eingebundener DatenManuellAktualisiert Daten automatisch

Typische Einsatzszenarien von Excel und Power BI in Fachabteilungen

Nicht jedes Tool passt zu jeder Aufgabe – und genau hier wird die Unterscheidung zwischen Excel und Power BI besonders wichtig.

Viele Fachabteilungen im Mittelstand setzen heute beide Werkzeuge ein, je nachdem, ob schnelle Ad-hoc-Analysen gefragt sind oder strategische Dashboards entstehen sollen.

Im Folgenden finden Sie typische Szenarien aus der Praxis und wie Excel und Power BI hier jeweils eingesetzt werden können:

Excel: Monatsabschlüsse, Ad-hoc-Kalkulationen, Budgetplanung

Power BI: Automatisierte Reports, Echtzeit-Dashboards für Management, Drill-Downs nach Kostenstellen

Excel: Angebotstabellen, Forecasts, manuelle Leadlisten

Power BI: Pipeline-Visualisierung, Konvertierungsanalysen, teamübergreifende Vertriebsberichte

Excel: Kampagnenplanung, Social-Media-Reporting

Power BI: Zielgruppenanalysen, Funnel-Tracking, verknüpfte Daten aus CRM, Google Analytics & Co.

Excel: Schulungstabellen, Urlaubsauswertungen

Power BI: Fluktuationsberichte, Diversity-Dashboards, strategisches Workforce Planning

Excel: Manuelle Systeminventare, Dokumentation technischer Assets, kleinere Auswertungen

Power BI: Infrastruktur- und Systemmonitoring über Datenquellen hinweg, Lizenzmanagement, User-Statistiken, konsolidierte Dashboards für Security und Compliance

Wann reicht Excel – und wann wird’s Zeit für Power BI?

Excel ist ideal, wenn …

  • Sie schnell rechnen, sortieren oder einfache Diagramme erstellen wollen

  • Sie mit vertrauten Oberflächen effizient arbeiten

  • Ihre Datenmengen überschaubar bleiben

Power BI lohnt sich, wenn …

  • Sie regelmäßig Berichte für mehrere Stakeholder erstellen

  • Sie Daten aus verschiedenen Quellen kombinieren müssen

  • Sie Auswertungen visuell, dynamisch & automatisiert aufbauen möchten

  • Sie skalieren oder mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten wollen

Fazit: Kein Entweder-Oder, sondern das richtige Zusammenspiel

Viele Unternehmen nutzen Excel & Power BI gemeinsam – und das mit Erfolg.

Während Excel weiterhin für spontane Kalkulationen und Detailarbeit geeignet ist, übernimmt Power BI das „große Ganze“: Reporting, Dashboarding, strategische Auswertungen.

Die Kunst liegt darin, nicht das eine gegen das andere auszuspielen, sondern beide Tools im passenden Kontext einzusetzen.